Ein Erfahrungsbericht aus dem Alltag WOL und NLP was ist gemeinsam – was trennt – was hilft mir – Teil 4

WOL – Working Out Loud

Der Begriff WOL wurde 2010 von Bryce Williams aufgegriffen; die Kernidee „Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work“ besagt, „erledige nicht nur Deine Arbeit sondern teile diese mit anderen“, damit eine gemeinsames Wachsen möglich ist. Soziale Netzwerke und Kollaborationsumgebungen seien Werkzeuge hierfür, um sich aktiv einzubringen. Mit WOL hat Bryce Williams damit in Worte gefasst, was sich in der zunehmenden Relevanz von Blogs und sozialen Medien beobachten läßt: den Paradigmenwechsel für Wissensarbeiter als „Wissenssammler“, hin zum „Wissensteiler“.

Relevant ist, wer bereitwillig sein Wissen teilt und hilft – nicht mehr wer das Wissen hortet und bewacht.

Die Lernmethode WOL

John Stepper verfeinert das Format und macht es mit seinem gleichnamigen Buch 2015 bekannt. Er beschreibt WOL als einen Weg um Beziehungen aufzubauen, die helfen ein Ziel zu erreichen, eine Fähigkeit zu entwickeln oder ein neues Thema zu entdecken. Um dies zu erreichen, wird in Beziehungen investiert. Jeder Teilnehmer bringt sich, seine Erfahrungen und Ergebnisse ein und wird damit sichtbarer.

WOL wird in Deutschland von Vertretern von AUDI, BMW, Bosch, Continental, Daimler, Deutsche Bank, Telekom, Siemens in unternehmensübergreifender und selbstorganisierter Kollaboration vorangetrieben.

Die 5 Prinzipien von WOL lauten:

  • Beziehungen (Relationships)
  • Großzügigkeit (Generosity)
  • Sichtbare Arbeit (Visible work)
  • Zielgerichtetes Verhalten (Purposeful Discovery)
  • Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset)

Der Kern der Methode ist ein 12-wöchiges Programm (der sogenannte WOL-Circle), in dem durch verschiedene Übungen (die Circle-Guides) die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, ihre Gewohnheiten an die definierten Prinzipien anzupassen.

Ein Circle arbeitet dabei selbstorganisiert. Zusammensetzung, Terminfindung, Lernen, Zielkontrolle findet ohne externe Begleitung statt und setzt vollkommen auf die intrinsische Motivation der Teilnehmer.

Rahmen eines WOL

Die Abläufe in den Guides ähneln sich. Nach einem Check-in folgt eine Übung, der Austausch darüber und ein Check-out mit Planung und Vereinbarungen für das nächste Treffen.

Ergänzende Aufgaben sind möglich. Wichtig bei dem Prinzip ist, auch wenn keine Zeit da ist, mindestens etwas zu tun. Dies stärkt die Kraft, die Ziele in den Alltag zu integrieren und dranzubleiben. Die Rolle des Moderators und des Zeitnehmers wechseln (jeder ist mal daran). In jeder Circle Session erfolgt eine „Abarbeitung“ des Guides in 60 Minuten, einmal pro Woche. Die Organisation wird möglichst einfach gehalten, jeder hilft dem/der Ander(n), zwischen den Treffen ist Kommunikation untereinander erwünscht. Und das Ziel ist im besten NLP-Sinn SMART

  • Spezifisch/eindeutig
  • Messbar
  • Akzeptiert/wichtig
  • Realistisch/erreichbar
  • Terminiert (12 Wochen)

SMART – ZielbeSTIMMungs Methode

Start eines WOL

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert